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Kärntens erstes inklusive Kleinunternehmen „Bistro-Flitzer“ expandiert

LHStv.in Dr.in Beate Prettner: Menschen mit Behinderungen haben den „Bistro-Flitzer“ höchst erfolgreich zum „Flitzen“ gebracht: Nun wurde vom Verwaltungsgebäude in das Regierungsgebäude expandiert. Zahl an Mitarbeitenden wird fast verdoppelt

Fotocredit: Hafner, Büro Prettner

Als Kärntens erstes inklusive Kleinunternehmen Mitte Jänner 2019 an den Start ging, war das ein Quantensprung für Menschen mit Behinderungen: „Wir haben damit im Bereich der Inklusion Geschichte geschrieben. Bis zu diesem Zeitpunkt hat es kaum Möglichkeiten für beeinträchtigte Menschen gegeben, für ihre Arbeit Lohn zu erhalten und sozialversichert zu sein. Weil Menschen mit Behinderung gemeinhin als erwerbsunfähig gelten, gab es stattdessen Taschengeld und sie waren nur mitversichert“, erklärt Sozialreferentin Beate Prettner.

 

Mit dem vom Land Kärnten gemeinsam mit autArK gegründeten Bistro-Service hat man einen neuen Weg beschritten und „nicht zuletzt mutig Grenzen ausgelotet“, sagt Prettner. Und das letztendlich mit höchst erfolgreichem Ausgang.  „Der Bistro-Flitzer, der die Landesbediensteten im Verwaltungsgebäude am Vormittag mit gesunder Jause versorgt, hat ausschließlich positive Resonanzen erhalten“, so Prettner.

 

Cornelia Uhr von autArK bestätigt: „Wir sind jeden Tag ausverkauft. Und das, obgleich wir immerhin 160 Portionen im Sortiment haben – das reicht von Spezialweckerln über verschiedenste Salate bis hin zu täglich frisch gebackenen Kuchen.“


Die mehr als erfreuliche Entwicklung des Angebots hat den Bistro-Flitzer nun angespornt, den Schritt in die Expansion zu wagen. „Seit kurzem sind wir auch im Hauptgebäude der Landesregierung unterwegs – gehen von Büro zu Büro und bieten unsere gesunden Snacks an“, sagt Uhr.

 

Die Expansion geht mit einer Aufstockung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einher: „Das freut uns ungemein. Gestartet wurde der Bistro-Flitzer mit zehn Mitarbeitenden. Jetzt sind es elf mit regelmäßig wechselnden Praktikantinnen und Praktikanten. Bis spätestens Sommer wird die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 18 aufgestockt und damit nahezu verdoppelt“, erklärt Prettner.

 

Begeistert zeigt sich auch das Team der Mitarbeitenden: „Es macht solchen Spaß! Ich arbeite jeden Tag vier Stunden: Ich richte das Verkaufswagerl her, verkaufe auch und kassiere ab. Ich bin überall dort gerne dabei, wo ich neue Sachen lernen kann“, erzählt Phillip Ischep. Und Kerstin Tabojer ergänzt: „Mein erster Arbeitstag war der 10. Juli 2019, den Tag werde ich nie vergessen. Ich beginne um 6.30 Uhr in der Küche und bereite dort gemeinsam mit der Küchenchefin die gesunden Weckerln zu.“ Super finden beide, dass sie das erste Mal in ihrem Leben „eigenes Geld“ verdienen: „Es ist so toll, dass wir diese Chance erhalten haben.“

 

Dass der Bistro-Flitzer ein Sozialprojekt mit einem Gesundheitsprojekt verbindet, ist für die zuständige Doppel-Referentin ein besonderer Mehrwert: „Wir ermöglichen nicht nur beeinträchtigten Menschen, ihr eigenes Geld zu verdienen, sondern tragen auch zur betrieblichen Gesundheitsförderung bei: Im Sinne der gesunden Ernährung wird beim kulinarischen Angebot Wert auf Regionalität und Wert auf biologische Erzeugnisse gelegt“, sagt Prettner.

 

autArK freut sich ganz besonders, dass es gemeinsam mit dem Land Kärnten gelungen ist, dieses erfolgreiche berufliche Inklusionsprojekt zu realisieren und somit Menschen mit Behinderungen ein eigenes Einkommen zu ermöglichen. Der aktuelle Ausbauschritt zeigt, was mit dem beherzten Engagement aller Beteiligten möglich ist.

 

 

Textnachweis: Grabner, Büro Prettner
Fotocredit: Hafner, Büro Prettner