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autArK und Land Kärnten starten erstes inklusives Kleinunternehmen

„autArK-Bistro“ nimmt Betrieb in der Landesregierung auf

autArK GF Andreas Jesse und LHStv.in Dr.in Beate Prettner: Quantensprung für Menschen mit Behinderungen. „autArK-Bistro“ bedeutet: Eigener Lohn statt Taschengeld und eigene Sozialversicherung anstelle Mitversicherung bei Angehörigen.

 

„Wir schreiben hier und heute im Bereich der Inklusion ‚Geschichte‘: Erstmals wird in Kärnten ein Kleinunternehmen für und mit  Menschen mit Behinderungen gegründet. Und zwar gegründet vom Land Kärnten gemeinsam mit autArK“, informierte Sozialreferentin LHStv.in Dr.in Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz am 17. Jänner.

 

Menschen mit Behinderungen gelten gemeinhin als erwerbsunfähig: Daher werden sie „nur“ in Tagesstrukturmaßnahmen zu einem Taschengeld beschäftigt. Eine zentrale Forderung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) lautet allerdings „das gleiche Recht auf Arbeit“. „Daher hat das Land Kärnten in seinem Landesetappenplan (LEP), der insgesamt 73 konkrete Maßnahmen enthält, dem Bereich Beschäftigung ein großes Augenmerk geschenkt. Unter anderem mit dem Vorhaben, ein inklusives Kleinunternehmen zu realisieren. Und genau das tun wir hier und heute“, betonte Prettner.


Es handelt sich dabei um einen  „Bistro-Betrieb“, angesiedelt im Verwaltungsgebäude der Kärntner Landesregierung. Hier finden vorerst neun Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit zwei Assistentinnen (im Vollausbau werden es 18 mit drei Assistentinnen und Assistenten sein) einen Arbeitsplatz mit Gehalt statt Taschengeld und eigener Sozialversicherung.

 

autArK-Geschäftsführer Andreas Jesse ist dankbar, gemeinsam mit dem Land und der Fachabteilung (Abt. 4) als treibende Kraft des Projektes dieses inklusive Unternehmen nun umsetzen zu können.


Andreas Jesse: „Dieses Projekt ist für die Betroffenen ein Quantensprung“.
Und Jesse weiter: „Wir bei autArK sind bekannt dafür, dass wir im Inklusionsbereich Grenzen ausloten und Grenzen überschreiten. Die Erfahrungen geben uns Recht dabei: Es ist vieles machbar, wenn man zum einen will und zum anderen die richtigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter hat.“

 

Unmittelbar nach der Pressekonferenz hat das „autArK-Bistro“ seinen Betrieb mit einer „Charmeoffensive“ aufgenommen: In den nächsten Tagen wird man mit einem mobilen Bistro-Service im Amt der Kärntner Landesregierung unterwegs sein und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Kostproben anbieten.


Im Februar wird dann „richtig durchgestartet“. Und zwar mit „gesunden & regionalen Produkten: „Als Gesundheitsreferentin freut es mich ganz besonders, dass wir mit diesem innovativen Projekt ein Gesundheitsprojekt verbinden – nämlich das der betrieblichen Gesundheitsförderung. Im Sinne der gesunden Ernährung wird beim kulinarischen Angebot Wert auf Regionalität und biologische Erzeugnisse gelegt“, so Prettner.

 

Hugo Scharf, Personalvertreter des Landes Kärnten und einer der wesentlichen „Motoren“ hinter dem Projekt: „Nachdem es mit anderen potenziellen Unternehmen nicht geklappt hat, haben wir nach einer Alternative gesucht. Irgendwann ist uns der Gedanke gekommen, etwas ganz anderes zu versuchen. Erfreulicherweise sind wir in der Sozialabteilung und bei autArK auf offene Ohren gestoßen.“ Er ist überzeugt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesregierung werden von diesem  gesunden Bistro-Service begeistert sein.“

 

Begeistert ist auch Wolfgang Pretis, einer jener 18 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, die durch dieses besondere Projekt erstmals in ihrem Leben „eigenes Geld“ verdienen werden: „Ich bin auch so ein Träumer und bereit für die wildesten Sachen. Es ist so toll, dass wir diese Chance erhalten haben.“ Und im Namen seiner Arbeitskolleginnen und –kollegen versicherte er: „Wir sind alle voll motiviert!“

 

Quelle: Grabner, Büro Prettner, LPD Kärnten, autArK